Wie du mit der schöpferischen Urkraft arbeitest


Rückbindung

Im ersten Teil haben wir das Feld geöffnet.

Wir haben gesehen, wie Sex konditioniert wurde – formatiert, damit wir vergessen, was er wirklich ist. Wir haben verstanden, dass sexuelle Energie nicht identisch ist mit dem physischen Akt, sondern die schöpferische Urkraft selbst – Shakti, die sich bewegt, die formt, die erschafft.

Wir haben die Mechanik betrachtet: Wie sexuelle Energie Absichten lädt, Frequenzen anhebt, kollektive Resonanzräume schafft und direkt transformiert – ohne Vermittlung, ohne Priester, ohne komplizierte Systeme.

Und wir haben Mythen zerschlagen: dass Sexualmagie nur für "Eingeweihte" sei, dass man einen Partner brauche, dass es um den "perfekten Orgasmus" gehe, dass sie gefährlich sei.

Jetzt geht es um die Praxis.

Wie arbeitet man mit sexueller Energie in der magischen Arbeit? Wie integriert man sie in Rituale, Bannungen, Anhebungen? Und wo liegt die ethische Grenze?

Das erfährst du jetzt.

Die Unterscheidung
Kontrollierende vs. Ursprüngliche Magie

Bevor wir in die Praxis einsteigen, muss eine Grenze gezogen werden.

Es gibt zwei Arten, mit Energie zu arbeiten – und die Unterscheidung ist nicht technisch, sondern ethisch.

Kontrollierende Magie

  • Bindet, formatiert, strukturiert
  • Arbeitet mit Verträgen, Namen, Symbolen, Schwüren
  • Zementiert Realitätsstrukturen
  • Nutzt Schuld und Zeit als psychische Fesseln
  • Resultat: Abhängigkeit, Manipulation, Gefangenschaft

Die meisten sogenannten "Liebeszauber" fallen in diese Kategorie. Sie binden. Sie zwingen. Sie verletzen die Autonomie des anderen. Und sie erzeugen karmische Verstrickungen, die über Jahre oder Leben hinweg nachwirken können.

Ursprüngliche Magie

  • Befreit, öffnet, ermöglicht
  • Arbeitet mit Erinnerung, Resonanz, Präsenz
  • Transformiert Realitätsstrukturen
  • Nutzt Bewusstsein und Intention als Schlüssel
  • Resultat: Autonomie, Selbstermächtigung, Freiheit

Ursprüngliche Magie respektiert die Autonomie. Sie öffnet Möglichkeiten, aber sie erzwingt keine Resultate.

Die zentrale Frage

Will ich kontrollieren – oder will ich erschaffen?

Wenn du kontrollieren willst, bist du in diesem Blogartikel falsch. Dann arbeite mit den alten Systemen, aber sei dir bewusst, dass du dich selbst dabei fesselst.

Wenn du erschaffen willst, lies weiter.

Praktische Ansätze – Mit sexueller Energie arbeiten

1. Sexuelle Energie als Ladungsimpuls für Sigillen

Das ist eine der direktesten Anwendungen.

Eine Sigille ist ein visueller Code – ein Symbol, das eine Absicht trägt. Du kannst sie selbst entwickeln oder mit bestehenden Sigillen arbeiten.

Der Prozess:

  1. Formuliere eine klare Absicht
    Beispiel: "Ich erinnere mich an meine Schöpferkraft"
  2. Verdichte die Absicht in ein Symbol
    Die Sigille – ein geometrisches Zeichen, ein Buchstabenkonstrukt, ein intuitives Symbol
  3. Bringe dich in einen Zustand sexueller Erregung
    Durch Sex, Selbstliebe oder bewusste Fokussierung
  4. Fokussiere die Energie auf die Sigille
    Im Moment höchster Erregung oder des Orgasmus richtest du deine gesamte Aufmerksamkeit auf das Symbol
  5. Lass los
    Die Absicht ist geladen. Vertraue darauf.

Wichtig: Das ist keine Technik, die du "perfekt" ausführen musst. Es ist ein bewusster Akt der Erinnerung. Die Energie folgt der Absicht. Immer.

Du kannst die Sigille auf Papier malen und während des Aktes bei dir tragen. Du kannst sie visualisieren. Du kannst sie in deinen Körper einzeichnen. Die Form ist weniger wichtig als die Absicht.

2. Bewusste Polaritätsarbeit

Polarität kann alleine oder zu zweit aktiviert werden.

Alleine:

Du trägst beide Pole in dir – männlich und weiblich als energetische Prinzipien, nicht als biologische Kategorien.

Bewusste Selbstliebe kann ein Akt der Polaritätsarbeit sein, wenn du nicht nur deinen Körper berührst, sondern bewusst die Spannung zwischen Geben und Empfangen in dir aktivierst.

Praktisch:

  • Spüre in die gebende Qualität hinein (die Kraft, die sich ausdrückt, die erschafft, die sich bewegt)
  • Spüre in die empfangende Qualität hinein (die Offenheit, die annimmt, die sich füllen lässt)
  • Lass beide Pole in dir tanzen – nicht getrennt, sondern in Resonanz

Das Ziel ist nicht der Orgasmus. Das Ziel ist die Erinnerung an Ganzheit – an die Tatsache, dass du nie getrennt warst von der Kraft, die alles erschafft.

Zu zweit:

Wenn zwei Menschen bewusst in ein sexuelles Feld eintreten, entsteht ein Resonanzraum.

Das kann klassischer Sex sein – oder es kann eine energetische Begegnung sein, die gar nicht körperlich wird. Die Polarität entsteht durch die bewusste Ausrichtung auf das Feld, das zwischen euch schwingt.

Praktisch:

  • Setzt euch gegenüber (oder legt euch nebeneinander)
  • Atmet synchron
  • Spürt das Feld, das zwischen euch entsteht
  • Lasst die Energie fließen – ohne Erwartung, ohne Ziel
  • Wenn sich körperliche Berührung ergibt, lasst sie geschehen. Wenn nicht, ist das genauso kraftvoll.

Das Feld selbst ist das Ritual.

3. Rituelle Integration in Bannungen, Anhebungen, Fragmentsetzungen

Sexuelle Energie kann in bestehende magische Arbeiten integriert werden.

In Bannungen:

Eine Bannung ist ein ritueller Prozess, um unerwünschte Energien aus einem Raum oder dem eigenen Energiefeld zu entfernen.

Integration sexueller Energie:

  • Nutze sexuelle Energie, um den energetischen Schutzkreis zu verstärken
  • Die Elementeanrufungen (Erde, Wasser, Feuer, Luft, Quintessenz) können mit sexueller Ladung durchgeführt werden
  • Beispiel: Während du das Element Feuer anrufst, spürst du bewusst in deine sexuelle Energie hinein – sie ist selbst Feuer, Transformation, Reinigung
  • Der Moment des Orgasmus (oder höchster Erregung) kann genutzt werden, um die Bannung zu versiegeln

Effekt:
Die Bannung wird nicht nur mental durchgeführt, sondern energetisch durchdrungen. Sie wird zu einem Akt der Verkörperung.

In Anhebungen:

Eine Anhebung ist eine Frequenzverschiebung durch alle Matrix-Ebenen hindurch – ein energetischer Impuls ohne intellektuelle Vermittlung.

Integration sexueller Energie:

  • Sexuelle Energie hebt die Frequenz von selbst an
  • Nutze sie bewusst, um die Anhebung zu intensivieren
  • Du kannst dich während der Anhebung (z.B. um 20:27 Uhr, wenn du mit dem kollektiven Feld arbeitest) in einen Zustand sexueller Präsenz bringen
  • Nicht durch körperliche Stimulation, sondern durch bewusste Aktivierung der Energie in deinem Körper

Effekt:
Die Anhebung wird körperlich spürbar. Der Verstand tritt zurück. Die Durchlässigkeit für Erinnerung steigt.

In Fragmentsetzungen:

Ein Fragment ist eine bewusst gesetzte Störung im System – ein Riss, der Erinnerung ermöglicht.

Integration sexueller Energie:

  • Nutze sexuelle Energie, um den Riss zu vertiefen
  • Die Fragille (der Erinnerungsanker, die Sigille) kann mit sexueller Ladung verstärkt werden
  • Der Moment der höchsten Erregung ist der Moment, in dem das Fragment gesetzt wird

Effekt:
Das Fragment wird nicht nur gedanklich platziert, sondern energetisch verankert. Es trägt die volle Kraft der Schöpfungsenergie in sich.

4. Selbstermächtigung durch bewusste Nutzung

Das Wichtigste: Du brauchst niemanden, um mit sexueller Energie zu arbeiten.

Ja, ein Partner kann das Feld erweitern. Ja, kollektive Arbeit kann intensiver sein. Aber die Kraft liegt in dir. Immer.

Warte nicht darauf, dass jemand kommt, der dir "zeigt", wie es geht.
Warte nicht auf den "richtigen Partner".
Warte nicht auf die "perfekten Umstände".

Beginne jetzt. Alleine. In Stille. Mit Bewusstsein.

Die Kraft erinnert sich an sich selbst, sobald du sie einlädst.

Die ethische Grenze

Ich wiederhole es, weil es zentral ist: Niemals zur Manipulation anderer nutzen.

Kein Liebeszauber. Keine Bindungsrituale ohne Einwilligung. Keine energetische Beeinflussung, um jemanden zu "bekommen".

Das ist nicht nur ethisch fragwürdig – es ist auch dumm. Denn kontrollierende Magie bindet dich selbst. Sie erzeugt karmische Verstrickungen, die deine eigene Freiheit einschränken.

Warum das so wichtig ist

Sexuelle Energie ist reine Macht. Und Macht ohne Ethik wird zur Falle.

Wenn du sexuelle Energie nutzt, um jemanden zu binden, erschaffst du eine energetische Struktur, die beide gefangen hält. Der andere mag vielleicht zu dir kommen – aber nicht aus freiem Willen, sondern aus energetischer Manipulation. Und du selbst bist gebunden an diese Struktur, die du erschaffen hast.

Das ist keine Liebe. Das ist Gefangenschaft.

Die Regel

Befreiung vor Kontrolle.

Immer.

Wenn du mit sexueller Energie arbeitest, frage dich:

  • Respektiere ich die Autonomie aller Beteiligten?
  • Öffne ich Möglichkeiten – oder erzwinge ich Resultate?
  • Befreie ich – oder binde ich?

Wenn du diese Fragen ehrlich beantwortest, wird deine Praxis klar.

Integration im Alltag – Wie du beginnst

Du brauchst keine ausgefeilten Rituale, um mit sexueller Energie zu arbeiten.

Du brauchst nur Bewusstsein.

Tägliche Praxis

Morgens:

  • Nimm dir fünf Minuten nach dem Aufwachen
  • Spüre bewusst in deinen Körper hinein
  • Aktiviere die sexuelle Energie (nicht durch Stimulation, sondern durch Präsenz)
  • Lass sie durch deinen Körper fließen
  • Setze eine Absicht für den Tag

Abends:

  • Vor dem Schlafengehen: Sieben bewusste Atemzüge
  • Verbinde dich mit deiner sexuellen Energie
  • Lass den Tag los
  • Vertraue darauf, dass die Energie über Nacht weiterwirkt

Rituelle Praxis

Einmal pro Woche:

  • Nimm dir bewusst Zeit für dich
  • Schaffe einen geschützten Raum (Bannung, Kerze, Stille)
  • Arbeite mit einer Sigille oder einer Absicht
  • Nutze sexuelle Energie, um sie zu laden
  • Lass los und vertraue

Wichtig: Es geht nicht um Perfektion. Es geht um Präsenz.

Abschluss: Einladung zur Rückkehr

Sex und Magie sind keine Geheimnisse.

Sie sind Erinnerungen.

Erinnerungen an eine Zeit, in der du wusstest, dass du nicht getrennt bist von der Kraft, die alles erschafft. Erinnerungen an eine Präsenz, die keinen Namen braucht, keine Technik, keine Vermittlung.

Unsere Kultur hat diese Erinnerung verschüttet. Sie hat Sex formatiert, damit du vergisst, was er wirklich ist. Sie hat Magie dämonisiert, damit du dich nicht erinnerst, dass du selbst die Quelle bist.

Aber die Erinnerung ist nicht verloren. Sie ist nur überlagert.

Und du kannst sie zurückholen. Jederzeit. Überall. Alleine oder zu zweit. In Stille oder in ekstatischer Bewegung.

Die Frage ist nicht, ob du es kannst.

Die Frage ist, ob du bereit bist.

Bereit, die Kontrolle loszulassen. Bereit, die Konditionierung hinter dir zu lassen. Bereit, dich zu erinnern, dass du nie getrennt warst.

Sex ist kein Akt. Sex ist ein Tor.

Magie ist keine Technik. Magie ist eine Rückkehr.

Und beides – Sex und Magie – sind nichts anderes als zwei Wege zur selben Wahrheit:

Du bist die Kraft, die erschafft.

Was würde sich ändern, wenn du dich erinnerst, dass du nie getrennt warst von der Kraft, die alles erschafft?

Von

alexander Wagandt

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