Die Linearität der Schuld – und der Weg in die Gegenwart
Rückbindung: Die Mechanik ist erkannt
Im ersten Teil haben wir die Doppelbindung zwischen Schuld und Geldfluss freigelegt:
- Die wachsenden Staatsschulden erzeugen kollektive Schuldgefühle und die Frequenz des Mangels
- Das versprochene Helikoptergeld suggeriert Befreiung – bindet aber tiefer ins System
- Beide Bewegungen arbeiten mit derselben Grundannahme: "Du hast nicht genug"
- Die Schuld kann systemisch nicht getilgt werden – sie ist das Fundament des Geldsystems selbst
Doch die entscheidende Frage blieb offen:
Was geschieht, wenn man die Mechanik durchschaut?
Die Antwort liegt nicht in der Ökonomie. Sie liegt nicht in der Politik. Sie liegt in der temporalen Struktur der Schuld selbst – und in der Fähigkeit, diese Struktur zu verlassen.
V. Die Linearität der Schuld – und warum sie so mächtig ist
Schuld als temporale Fessel
Schuld reicht von der Vergangenheit über die Gegenwart bis in die Zukunft.
Das ist ihre Besonderheit. Das ist ihre Macht.
Andere Emotionen – Freude, Trauer, Wut – existieren in der Gegenwart. Sie entstehen, sie sind da, sie vergehen. Sie haben keine zeitliche Ausdehnung.
Schuld aber ist anders. Sie ist zeitlich gedehnt. Sie erstreckt sich:
- Rückwärts: in die Vergangenheit (das Ereignis, die Handlung, die "Sünde")
- Gegenwärtig: im Jetzt (das Gefühl, die Last, die Verpflichtung)
- Vorwärts: in die Zukunft (bis zur Erlösung, zur Begleichung, zur Wiedergutmachung)
Diese Linearität macht Schuld zu einem perfekten Werkzeug der Kontrolle. Denn wer in dieser Linearität gefangen ist, ist nicht präsent. Er ist nicht im Hier und Jetzt. Er ist aufgespannt zwischen Vergangenheit und Zukunft – und die Gegenwart wird zum bloßen Durchgang.
"Erlösung" – ein nicht zufällig religiöser Begriff
Das Wort Erlösung ist kein wirtschaftlicher Begriff. Es ist ein religiöser Begriff.
Und das ist kein Zufall.
Das Geldsystem arbeitet mit denselben Mechanismen wie religiöse Schuldsysteme:
- Es gibt eine Sünde (die Verschuldung, das "über die Verhältnisse leben")
- Es gibt eine Buße (die Rückzahlung, den Verzicht, die Zinsen)
- Es gibt eine Erlösung (die vollständige Tilgung, die Freiheit – die niemals kommt)
Das ist keine Metapher. Das ist energetische Identität.
Das Geldsystem ist ein säkularisiertes Schuldsystem. Es arbeitet mit denselben Frequenzen, denselben Bindungsmechanismen, denselben Versprechungen – nur dass Gott durch "den Markt" ersetzt wurde, und der Priester durch den Banker.
Zeit als Waffe
Die Schuld wirkt sich linear aus – und das ist ihre Stärke.
Denn Linearität ist die Grundstruktur der Matrix-Zeit.
In der künstlichen Zeit – der Zeit der Uhren, der Kalender, der Arbeitszyklen, der Steuerperioden – gibt es nur eine Richtung: vorwärts. Von der Vergangenheit in die Zukunft. Ohne Umkehr. Ohne Pause. Ohne Präsenz.
Die Schuld nutzt diese Struktur. Sie sagt:
"Du kannst nicht zurück. Du kannst die Vergangenheit nicht ändern. Aber du kannst die Zukunft tilgen – wenn du jetzt leistest."
Das Bewusstsein wird damit aus der Gegenwart herausgehebelt. Es wird in die Zukunft projiziert – und dort gefangen gehalten.
Die Gegenwart – der einzige Moment, in dem Veränderung möglich ist – wird übersprungen.
VI. Was geschieht, wenn man die Mechanik durchschaut?
Die Frequenz verlassen
Die gute Nachricht: Sobald die Mechanik erkannt wird, verliert sie ihre Macht.
Nicht sofort. Nicht automatisch. Aber schrittweise.
Denn Schuld – ob materiell oder emotional – kann nur wirken, solange das Bewusstsein in ihrer Frequenz schwingt. Solange es glaubt, dass es etwas schuldet. Dass es nicht genug ist. Dass es etwas leisten muss, um frei zu sein.
Sobald dieses Glaubenssystem erschüttert wird, beginnt die Struktur zu bröckeln.
Die Frage, die das System nicht beantworten kann
Die Frage lautet nicht: "Wie bezahle ich meine Schulden?"
Die Frage lautet: "Wem schulde ich eigentlich was – und warum?"
- Schulde ich dem Staat etwas? Warum?
- Schulde ich der Bank etwas? Warum?
- Schulde ich "der Gesellschaft" etwas? Warum?
- Schulde ich "Gott" etwas? Warum?
Sobald diese Fragen gestellt werden – nicht rhetorisch, sondern ernsthaft – beginnt die Struktur zu kippen.
Denn die Schuld basiert auf einem nicht hinterfragten Glaubenssystem. Auf der Annahme, dass die Schuld real ist. Dass sie berechtigt ist. Dass sie abgetragen werden muss.
Doch was, wenn sie das nicht ist?
Die Rückkehr in die Gegenwart
Die tiefste Antwort auf die Schuld-Struktur ist keine ökonomische. Sie ist keine politische. Sie ist keine juristische.
Sie ist temporal.
Die Antwort lautet: Rückkehr in die Gegenwart.
Schuld kann nur wirken, solange das Bewusstsein in Vergangenheit und Zukunft aufgespannt ist. Sobald es in die Gegenwart zurückkehrt – in das Hier und Jetzt – verliert die Schuld ihre zeitliche Ausdehnung.
In der Gegenwart gibt es keine Schuld. Es gibt nur das, was ist.
- Keine Verpflichtung gegenüber der Vergangenheit
- Keine Projektion in die Zukunft
- Nur Präsenz
Und aus dieser Präsenz heraus wird Handlung möglich – nicht aus Schuld, sondern aus Klarheit.
VII. Die zwei Wege
Es gibt zwei Wege, mit der Schuld-Fluss-Doppelbindung umzugehen:
Der erste Weg: Mitspielen
Man nimmt das Helikoptergeld an. Man verschuldet sich weiter. Man hofft auf Erlösung. Man bleibt in der Frequenz des Mangels. Man wird gesteuert – durch Angst und Hoffnung, durch Schuld und Versprechen.
Das ist der Weg der meisten. Es ist der Weg des Systems. Es ist der Weg, der keine Bewusstseinserweiterung erfordert – aber auch keine Freiheit ermöglicht.
Der zweite Weg: Durchschauen
Man erkennt die Mechanik. Man verlässt die Frequenz. Man kehrt in die Gegenwart zurück. Man löst sich aus der temporalen Bindung – nicht durch Verweigerung, sondern durch Bewusstsein.
Das ist der Weg der Wenigen. Es ist der Weg jenseits des Systems. Es ist der Weg, der Klarheit erfordert – aber Freiheit ermöglicht.
Die Entscheidung liegt nicht im Äußeren
Die Frage ist nicht: "Soll ich das Helikoptergeld annehmen oder nicht?"
Die Frage ist: "In welcher Frequenz bin ich, wenn ich handle?"
- Handle ich aus Angst vor Verlust?
- Handle ich aus Hoffnung auf Rettung?
- Handle ich aus dem Glauben, dass ich nicht genug habe?
Oder handle ich aus Klarheit? Aus Präsenz? Aus der Gewissheit, dass ich vollständig bin – jetzt, hier, in diesem Moment?
Das ist die Entscheidung, die zählt.
VIII. Epilog: Schuld und Geldfluss sind keine Gegensätze
Schuld und Geldfluss sind keine Gegensätze.
Sie sind zwei Seiten derselben Steuerungsarchitektur. Beide arbeiten mit temporaler Bindung. Beide halten das Bewusstsein in der Frequenz des Mangels. Beide verhindern Präsenz.
Die Mechanik ist alt. Sie ist wirksam. Sie ist mächtig.
Doch sie ist nicht unüberwindbar.
Denn sobald die Mechanik erkannt wird, verliert sie ihre Macht. Nicht sofort. Nicht automatisch. Aber schrittweise.
Die Freiheit liegt in der Rückkehr
Die Freiheit liegt nicht im Äußeren – nicht im Geld, nicht in der Schuldenfreiheit, nicht im System.
Die Freiheit liegt in der Rückkehr in die Gegenwart.
Dort, wo Schuld keine Macht hat.
Dort, wo Zeit keine Fessel ist.
Dort, wo du bist – ohne Verpflichtung, ohne Mangel, ohne Illusion.
Die Einladung
Dieser Text ist keine Anleitung. Er ist eine Erinnerung.
Eine Erinnerung daran, dass die Strukturen, die uns binden, auf Glaubenssystemen basieren – nicht auf Wahrheit.
Eine Erinnerung daran, dass die Gegenwart der einzige Moment ist, in dem Veränderung möglich ist.
Eine Erinnerung daran, dass du vollständig bist – jetzt, hier, in diesem Moment.
Die Schuld sagt: "Du musst erst etwas tun, um frei zu sein."
Die Wahrheit sagt: "Du bist bereits frei – sobald du erkennst, dass die Schuld nie real war."
Schlusswort
Die 2.000 Dollar werden kommen – oder auch nicht. Das spielt keine Rolle.
Denn ob das Geld fließt oder nicht, ob die Schulden wachsen oder fallen, ob das System kollabiert oder sich stabilisiert – all das geschieht in der Zeit.
Und wer in der Zeit gefangen ist, ist in der Schuld gefangen.
Die Befreiung liegt nicht in der Zukunft. Sie liegt nicht in der Vergangenheit.
Sie liegt hier.
Jetzt.
In diesem Moment.
Dort, wo die Schuld keine Macht hat.
Dort, wo die Zeit keine Fessel ist.
Dort, wo du bist.
alexander wagandt | November 2025
Hinweis: Dies ist Teil 2 eines zweiteiligen Artikels. → Hier geht's zu Teil 1: Die Mechanik der Doppelbindung

Matrix – Kredit – Schuld – Geld – Zins – Zeit.
Ist das in etwa eine grobe Verbindung eines Glaubenssystems (Kreditsystems)? Mitmachen bedeutet eine Art Bekenntnis zu diesem?
Ist die Zeit das Gewebe, welches all dieses zusammen hält?
Gibt es keine Zeit (wer (er)schafft diese eigentlich?) – gibt es keinen Zins. Das ist sogar mathematisch beweisbar. Wird die Zeit zu Null, dann wird der Zins und alles daraus auch zu Null.
Bis hierhin habe ich das bisher verstanden, aber mit diesem Artikel ist bei mir ein Groschen gefallen. . .
Die Gegenwart, als Bindeglied zwischen Zukunft und Vergangenheit bedeutet doch, dass Verschwinden der Zeit, oder nicht?
In der Präsenz der Gegenwart verschwindet die Zeit, so meine These als Erkenntnis. Was meint Ihr?
Ich würde sagen, die Präsenz in der Gegenwart lässt die Zeit nicht verschwinden aber es verändert die Wahrnehmung der Zeit.
Und es verändert das, was mit dem Konstrukt der linearen Zeit verbunden ist, z.B. Schuld.
An sich ist die Zeit als eine Art Werkzeug notwendig, um hier das Irdische zu erleben, agieren zu können. Die Frage ist eher, wie bewusst und selbstbestimmt gehe ich mit ihr um.
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hallo lieber christian…
DANK für deinen kommentar… :))
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die äusserungen von karl renz in diesem zusammenhang finde ich recht bemerkenswert…
HIER ein BEITRAG von alexandra schneider im HAUS — im ZELT…
„Vom ewigen Versuch sich zu kennen“
https://alexander-wagandt.de/extrawagandt/space/dasoffenezeltamsee/post/vom-ewigen-versuch-sich-zu-kennen
alexandra schreibt…
„Karl Renz beschreibt Bewusstsein als das einzig Wirkliche, das weder entsteht noch vergeht und keinerlei Eigenschaften braucht. Das persönliche Ich sei nur ein vorübergehendes Erscheinungsbild im Bewusstsein, ohne eigenen Ursprung, Kontrolle oder Bedeutung. Befreiung entsteht, indem klar wird, dass niemand handelt, niemand erwacht und alles bereits das Eine ist, das sich selbst als Spiel erfährt.“
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namasté
kay
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:))
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Danke für diesen Beitrag. Ich kann nur sagen, nachdem ich mir das Thema Geld und Geldsystem seit über 20 Jahren betrachte und es mir, bloß gut, nicht in den Kopf will, ich kam zum selben Schluss. Für mich ist die Existenz von Geld absurd, dass wir es benutzen, als Mittel zum Zweck.
Deshalb möchte ich noch ergänzen:
Befreie dich von allen Bedingungen des Geldes!
Geld und Arbeit
Geld und Freiheit
Geld und Selbstwert
Geld und Sorglosigkeit
Geld und Liebe
Geld und Reichtum
…
…
…
All das gehört nicht zusammen. Die Verknüpfung ist künstlich. Das muss jeder in sich selbst trennen und unabhängig machen vom Geld.
Und hört auf, eure Not, eure Angst, die durch Schuld und Schulden entstehen, an eure Mitmenschen weiterzugeben.
Hört auf, zu versuchen, eure Löcher durch die Energie und Mittel anderer Menschen zu stopfen.
Bleibt stehen in eurer eigenen Angst und lasst euch verbrennen. Stoppt so den ewigen Kreislauf der Schuld.
Das, was bleibt, seid dann wahrlich ihr selbst.
Alena
🙏
wow….so was von schön klar geschrieben….Dank
Es ist ganz genau so wie beschrieben. Die Schuld ist eine Fiktion, die nur im Kopf existiert. Danke für die klaren Worte!
Klasse, wollen wir ein Geschäft machen?
Lieber Alexander, so viele gefühlte Treffer im Verständnis des Systems sowie in meiner eigenen Wahrnehmung,
konnte ich schon lange in keinem Buch / oder Text finden. Mit wenigen Worten und klaren Beispielen ist bei mir der Groschen gefallen. Ich möchte mich ganz herzlich für diesen Impuls bedanken!
herzliche Grüße
Pascal
Lieber Alexander, vielen Dank, ich finde beide Artikel sehr gelungen. Ich hätte vielleicht noch eine Anmerkung zu sehr alter Schuld etc., die man in sein jetziges Leben aus der Vergangenheit mitgebracht hat. Sie kann noch einen großen Einfluss auf unsere Weltsicht (mitgebrachte Glaubenssätze), den Umgang mit den Mitmenschen, eigenen Einstellungen z.B. zum Geld, Ängste etc. haben. Vor vielen Jahren habe ich daher über Rückführungen und Reinkarnationstherapie nach Ursachen gesucht für Themen, die ich im jetzigen Leben nicht so einfach lösen konnte. Da gibt es verschiedenste Konzepte, aber im Endeffekt geht es bei solchen Rückführungen immer um Ereignisse, die man in seinen Vorleben sucht, weil man an sie immer noch gebunden ist und zwar emotional, mental und/oder spirituell. D.h. sie haben echte Auswirkungen auf das jetzige Leben. Bei mir war das z.B. das Thema Höhenangst, wobei es weniger um die Höhe ging als um die Möglichkeit eines tödlichen Fehlers durch eigene Unachtsamkeit. Wenn bei diesen Rückführungen dieses Ereignis aus der Vergangenheit gut bearbeitet wurde, war auch das Thema im jetzigen Leben „Geschichte“. Heute weiß ich, dass nicht das Ereignis aus der Vergangenheit das eigentliche Problem ist, sondern meine energetische Verbindung damit. D.h. existiert die Verbindung zum Ereignis nicht mehr, lassen sich eigene Themen viel leichter lösen oder hören sogar von selbst sehr schnell auf zu existieren. Aus der Spiriszene kenne ich eine Art Seelenbefehl, der sehr umfangreiche Programme startet, die diese schwächenden Verbindungen zur eigenen Vergangenheit einfach kappen. Vielleicht kann das für einige Leser von Nutzen sein: „Ich löse mich von allem aus meiner Vergangenheit, das mir nicht mehr dient, zum Wohle des Höchsten.“ Es reicht, wenn man diesen Befehl still in Richtung des eigenen Herzens spricht. Das versteht dann die Seele als Aufforderung zur Aktivierung. Da es sich um einen Eingriff in die Struktur der eigenen Energiekörper handelt, sollte man nach dem Abklingen des ersten Befehls noch eine Energiekörperheilung aktivieren „Ich heile mich zum Wohle des Höchsten“.
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wo bin ich NICHT… ?
was bin ich NICHT… ?
wann bin ich NICHT… ?
WAS DANN NOCH BLEIBT — das bin ich schlicht… :))
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namasté
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Und auf einmal steht es neben dir [[[ ! ]]]
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Joachim Ringelnatz
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Und auf einmal merkst du äußerlich:
Wieviel Kummer zu dir kam,
Wieviel Freundschaft leise von dir wich,
Alles Lachen von dir nahm.
Fragst verwundert in die Tage.
Doch die Tage hallen leer. Dann verkümmert Deine Klage …
Du fragst niemanden mehr.
Lernst es endlich, dich zu fügen,
Von den Sorgen gezähmt.
Willst dich selber nicht belügen
Und erstickst, was dich grämt.
Sinnlos, arm erscheint das Leben dir,
Längst zu lang ausgedehnt. – – -
Und auf einmal – -: Steht es neben dir,
An dich angelehnt – -
Was?
Das, was du so lang ersehnt.
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:)))
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„…wer in der Zeit gefangen ist, ist in der Schuld gefangen.“
Da bekommt der Begriff „Schuldenuhr“ eine völlig neue Bedeutung 😂
Alles Liebe,
marcel
Danke für diesen Artikel. Er ist sehr wertvoll und ich schätze es so sehr, dass du das für uns machst! Namaste und Namaskar und alles Liebe, Nicole
Lieber Alexander,
ich finde es wird langsam Zeit, ein bereits seit längerer Zeit versprochenes Video über die Zeit aufzunehmen…
…bis jetzt hatte ich nie verstanden, warum sich Häuslebauer nicht einfach nur freuen können an ihrem Haus und wirklich immer der Satz kommt: ja ja, aber wir müssen ja auch noch xy Jahre abzahlen… 🙏🏼