Ostern – Symbol zwischen Hoffnung und Ordnung

Ostern gilt als Fest der Hoffnung – als Erinnerung an Auferstehung, Licht und einen Neubeginn. Drei Tage, heißt es: Kreuzigung, Grab und dann das Wunder der Rückkehr ins Leben. Doch wenn wir genauer hinsehen, stellt sich eine grundlegende Frage: Wovon genau wird da erlöst – und wer erhebt sich da eigentlich?


Die Erzählung vom leeren Grab – überliefert im Johannes-Evangelium – ist fest verankert im kollektiven Gedächtnis. In Lukas 18,33 heißt es sinngemäß: „…und am dritten Tage wird er auferstehen.“ Diese Chronologie ist nicht zufällig. Sie strukturiert den Ablauf eines spirituellen Rituals, das über Jahrhunderte hinweg zur festen Ordnung wurde.

Denn das, was einst vielleicht als ein symbolischer Riss im Machtgefüge gemeint war – eine Öffnung für etwas Unvorhergesehenes – wurde ritualisiert, institutionalisiert, eingehegt. Das leere Grab wurde zur Bühne. Die Geschichte zur Lehre. Die Bewegung zur Doktrin.

Heute feiern viele Menschen Ostern, ohne sich bewusst zu sein, was sie eigentlich feiern. Sie feiern die Erzählung – nicht die Erkenntnis. Sie erinnern eine vorgefertigte Geschichte – nicht die eigene innere Auferstehung. So bleibt das, was als Befreiung erzählt wird, in der Praxis oft ein Instrument der Bindung.

Eine Auferstehung, die vorhersehbar ist, ist keine.

Eine Erlösung, die verwaltet wird, erlöst niemanden.


Das Symbol des Lichts wird auf bestimmte Bahnen gelenkt. Hoffnung darf sein – aber nicht zu eigenständig. Erinnerung ist erlaubt – solange sie sich nicht erinnert, wer du wirklich bist. So bleibt der Mensch nicht nur Zuschauer einer alten Geschichte, sondern auch Mitspieler in einem Theater, das längst sein eigenes Drehbuch vergessen hat.

Denn wer heute Ostern feiert, feiert oft die Inszenierung – nicht das Ereignis. Er feiert die Erzählung – nicht die Erkenntnis. Und damit bleibt das, was einst als symbolischer Bruch gedacht war, eingefasst in die Matrix.

Eine Auferstehung, die vorhersehbar ist, ist keine.

Eine Erlösung, die verwaltet wird, erlöst niemanden.


So wird das Fest der Befreiung zum Vehikel der Bindung. Die Sehnsucht nach Licht bleibt – doch sie wird kanalisiert, aufgestaut, gerichtet. Man darf hoffen – aber nicht erinnern. Man darf glauben – aber nicht wissen. Und so bleibt der Mensch Teil einer Erzählung, die er selbst nicht geschrieben hat.

Ein zentrales biblisches Zitat, das scheinbar Hoffnung geben will, entlarvt bei genauerer Betrachtung genau diese Struktur:

Denn unser Wandel ist im Himmel.“ – Philipper 3,20


Nicht nur verweist dieser Satz auf ein metaphysisches Jenseits – er macht den Wandel im Diesseits zugleich unmöglich. Die Bewegung wird verschoben. Die Verantwortung ausgelagert.

Oder dieses, scheinbar harmlose Wort Jesu:

„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ – Johannes 14,6


Was klingt wie Einladung, ist in Wahrheit eine Verengung: Erlösung wird exklusiv – und der Zugang zur Quelle wird an eine Figur gebunden, nicht an das eigene Wesen.

Ein weiteres Beispiel:

„Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“ – Johannes 1,17


Ein Übergang von Gesetz zu Gnade – aber auch: von Eigenverantwortung zu Abhängigkeit. Gnade ersetzt Erkenntnis. Wahrheit wird verwaltet. Erlösung wird gewährt – nicht gefunden.

Und besonders deutlich – in einem Satz an den "ungläubigen Thomas" gerichtet:

„Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ – Johannes 20,29


Das Sehen, das Erkennen, wird entwertet. Der blinde Glaube geadelt. Wer erinnert, wird zum Zweifler – wer gehorcht, wird gesegnet. Eine perfekte Umkehrung für jede Struktur, die Kontrolle sucht.

Dabei liegt die wahre Auferstehung nicht im Grab eines anderen, sondern im Verlassen der eigenen inneren Zelle. Dort, wo die Geschichten enden – und das Erinnern beginnt. Dort, wo das Ich, das man uns zugewiesen hat, sich auflöst – und das Wesen, das nie geboren wurde, sich erhebt.

Nicht am dritten Tag. Sondern in dem Moment, in dem du bereit bist.

Wer das System versteht, erkennt: Selbst der Tod hat darin eine Funktion.

Und selbst die Hoffnung wird verwaltet.


Doch es gibt einen Ort, den das System nicht kontrollieren kann. Einen Impuls, den keine Erzählung binden kann. Und eine Rückkehr, die nicht geplant, nicht inszeniert und nicht überliefert ist – sondern geschieht.


Der Schatten der Göttin

Was heute Ostern genannt wird, ist nicht das erste Frühlingsfest, das zu dieser Zeit gefeiert wurde. Lange bevor die christliche Auferstehung in das Zentrum rückte, war es die Wiederkehr der lebendigen Kraft, die gefeiert wurde – zyklisch, weiblich, irdisch.

Der Name „Ostern“ selbst verweist noch auf eine dieser früheren Bedeutungen: Ostara – die Lichtgöttin, Hüterin des Morgens, Sinnbild für Fruchtbarkeit, Erneuerung und schöpferisches Werden. Ihr Fest war kein Akt der Erlösung von Schuld, sondern ein lebendiges Wiedererwachen – in der Natur, im Körper, im Kosmos.

Mit der neuen Ordnung verschwand dieser Aspekt nicht nur – er wurde gezielt ersetzt. Die zyklische, organische Bewegung wurde ausgehöhlt, ihre Kraft umgelenkt. Aus der Rückkehr des Lichts wurde ein dogmatisches Ereignis. Aus der Göttin eine Fußnote. Aus dem Fest des Lebens ein Ritual der Verwaltung.

Wo einst Fruchtbarkeit gefeiert wurde, spricht man nun von Gnade. Wo einst das Leben selbst geehrt wurde, erinnert man an den Tod – und nennt ihn den Anfang.


So verschwindet das Magische hinter dem Symbolischen. Die Kraft hinter der Geschichte. Und der Mensch bleibt in einer Struktur gefangen, die ihn zu erinnern vorgibt – während sie ihn sanft entlernt.

Doch das Leben fragt nicht nach Dogma. Es kehrt zurück. Immer wieder.

Und so liegt die wahre Auferstehung nicht in einem fremden Grab – sondern dort, wo du bereit bist, dich zu erinnern, wer du wirklich bist.

Vielleicht war das Grab leer – weil dort nie jemand lag. Vielleicht wurde eine Leerstelle zum heiligen Ort erklärt, um zu verhindern, dass jemand in sich selbst sucht.


Auferstehung geschieht nicht durch Gnade.
Sie geschieht durch Erinnerung.


Alles Liebe
alexander

Von

alexander Wagandt

    • Also ich kann nur für mich sprechen und für mich ist, nach einer fast 20 jährigen Suche, das Ehrliche Mitteilen nach Gopal, die wirklich einfachste und zugleich effektivste Lösung. Denn durch bistimmte Satzanfänge und das Mitteilen der inneren Bewegungen der drei Ebenen (Gedanken, Körperempfindungen und Gefühle), kommt es nach und nach zu einer Desidentifizierung. Wir realisieren immer mehr das, was alle drei Ebenen wahrnimmt. Das Vierte, wie es in einigen Traditionen genannt wird. Das, wie alexander es immer so schön sagt, was immer da war und immer ist. Für mich sind alexander und Gopal zurzeit die Lehrer, zu denen ich die größte Resonanz habe. Gopal, der uns hilft unser Entwicklungstrauma zu heilen und alexander, der uns hilft diese „Welt“ zu durchschauen und hinter uns zu lassen. Beide Ansätze führen zur Befreiung. An dieser Stelle möchte ich mich bei dir, lieber alexander, für deine so wertvolle Arbeit, aus tiefsten Herzen bedanken. Namasté und Namaskar.

      • Hallo lieber Namensvetter, was du beschreibst, ist im Kern genau das: das Sich-Zurückziehen der Identifikation, nicht durch Druck, sondern durch Durchlässigkeit. Und ja, das „Vierte“ bleibt, während die Ebenen kommen und gehen. Der Weg zur Befreiung ist kein Wettlauf und keine Technik – sondern ein immer feineres Erkennen dessen, was immer da ist. Und wenn zwei scheinbar unterschiedliche Ansätze gemeinsam dorthin führen, zeigen sie vielleicht nur zwei Seiten desselben inneren Raumes.

        Danke für dein Teilen – von Herz zu Herz.

        Namasté
        alexander

    • Diese Frage ist kraftvoll – und sie enthält bereits die Richtung: Gewissheit kommt nicht durch Erklärung, sondern durch Erinnerung.

      Nicht als Gedanke. Nicht als Konzept. Sondern als leises Wissen, das nicht von außen kommt, sondern von innen zurückkehrt. Es beginnt nicht mit einer Antwort – sondern mit dem stillen Beobachten der Unstimmigkeit. Dort, wo das Äußere sich falsch anfühlt. Wo das Bekannte fremd wirkt. Der Weg ist nicht linear. Er ist eher ein Ent-Wickeln – Schicht für Schicht. Nicht um etwas Neues zu finden, sondern um das zu entblättern, was schon da ist. In dir.

      Und manchmal reicht ein einziger stiller Moment. Ein Innehalten. Ein „Stopp“.
      Dort, wo du aufhörst, dich zu suchen – beginnt die Erinnerung.

      Und was sich erinnert, war nie verloren.

  • Lieber Alexander, herzlichen Dank für diese befreienden und anregenden Oster-Geh-danke-n!🙏 So erkenne ich, wo ich hängen geblieben bin! Auch ich habe die Frage: “ Wie komme ich in meine Er-inner-ung, zu MIR?“ Da die Ant-wort in mir, in uns liegt, ….. Frage ich trotzdem auch Dich um einen Rat. Die Pforte nach innen will ich jetzt auftun. Jetzt.
    Danke für Dein beleuchten des Wirken 💛
    Frohe Oster-Er-Inner-ung 💐

  • Ich hatte mich zuvor noch nie mit dem Thema beschäftigt und weiß darüber so gut wie nichts. Was mir, wie bei vielen anderen Themen, jetzt zu gute kommt, da mein Gefäß in diesen Bereichen nicht voll war und ich mich ihnen recht offen nähern kann. Gegen die offiziellen Erklärungen habe ich schon als Kind ällergisch reagiert, doch dein Artikel schafft es nicht nur Interesse bei mir zu wecken, sondern klärt die Dinge in einer Weise auf, die keine Fragen mehr entstehen lässt und mich mit einem Gefühl der Klarheit füllt. Danke für diesen weiteren wunderbaren Artikel und deine Mühen. Alles Liebe, jan

  • Danke, Alexander für diesen Artikel. Gerade jetzt, wo wir wieder an der Schwelle eines Neuanfangs stehen, ist er ein wichtiger Hinweis. Wobei ich den Jesus zugeschiebenen Ausspruch “ Niemand kommt zum Vater denn durch mich“ anders interpretiere. Wenn es uns gelingt, der Christus in uns zu erwecken, gelangen wir zum höchsten Bewusstsein. Jesus wird auch eine Aussage zugeschrieben, in der er seine Jünger darauf hinweist, dass er nur ein Beispiel für sie ist und sie in der Lage sind, weit größere Wunder zu wirken. Nicht alle Wahrheiten haben die Religionen getilgt. Alles Liebe Carola

    • Liebe Carola,
      hab Dank für deinen wertvollen Kommentar – und auch für deinen Hinweis. Ja, der Satz „Niemand kommt zum Vater denn durch mich“ lässt sich auf vielen Ebenen lesen – und die innere Christus-Kraft ist zweifellos ein Schlüssel für viele. Gerade deshalb ist es spannend, wie solche Sätze oft nach außen verlagert wurden: aus dem inneren Prozess wurde eine äußere Vermittlung, aus der Erinnerung eine Abhängigkeit. Und genau das ist der Punkt: Nicht jede symbolische Wahrheit wurde getilgt – aber sie wurde gerahmt, eingefasst, umgedeutet.

      Auch Jesu Aussage, dass seine Jünger „Größeres tun werden als ich“, ist ein starker Hinweis – aber einer, der in der kirchlichen Tradition nur selten im Zentrum steht. Es zeigt: Einiges ist noch da. Doch vieles liegt unter der Oberfläche, verborgen zwischen den Zeilen. Vielleicht ist Ostern auch deshalb ein guter Moment, um das Vergessene wieder zu erinnern – im eigenen Licht, aus der eigenen Quelle.

      Alles Liebe dir
      alexander

    • Hallo d.irk,
      Nein – Ostern fällt nicht jedes Jahr auf den 20. April. Es handelt sich um ein sogenanntes bewegliches Fest, das nach einem bestimmten Rhythmus bestimmt wird: am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn. Deshalb liegt Ostern jeweils zwischen dem 22. März und dem 25. April. Der 20. April ist also kein festes Datum der sogenannten „Auferstehung Jesu“ – und es gibt auch keinen historischen Beleg für ein konkretes Datum. Die heutige Berechnung folgt einer kirchlichen Festlegung, die sich an astronomischen und symbolischen Kriterien orientiert – und nicht an historischer Genauigkeit.

      Außerdem wird dieser Zyklus nach dem gregorianischen Kalender berechnet – einem Zeitmodell, das erst im Jahr 1582 eingeführt wurde, lange nach den Ereignissen, auf die sich das Osterfest bezieht. Man könnte also sagen: Das, was gefeiert wird, folgt mehr einem Ritual der Ordnung als einer konkreten Erinnerung. Und genau das stellt der Osterartikel still und leise in Frage:

      Was, wenn das leere Grab nur ein Platzhalter war – und nicht das Ziel, sondern die Ablenkung?

      Alles Liebe alexander

  • Wunderbar, lieber Alexander, für diese Worte zum sog. Osterfest!
    Für mich ist es gerade eine kleine Offenbarung, warum ich seit Jahren so gar keine Feiergefühle, sondern eher eine Abneigung gegen das ganze „Brimborium“ spüre. So, wie der christliche Glaube transportiert wird, werden wir immer klein gehalten und sind auf die Gnade Gottes angewiesen. Wir brauchen nichts weiter tun, außer blind zu glauben. Eine bequeme Angelegenheit…
    Im Gegensatz dazu die Überlieferung von Ostara, bei der man schon beim Lesen eine innere Kraft aufsteigen spürt!
    Herzlichen Dank, Alexander, für diesen Impuls- mit dieser Betrachtung kann ich das Osterfest mit meiner eigenen Überzeugung feiern!

  • Hallo lieber Alexander,

    Ich stimme deiner Aussage vollkommen zu, aber dennoch ist auch der Tod „AUCH“ ein Anfang, ein Neuanfang eines neuen Lebens, einer neuen oder auch einer weiterführenden Bestimmung, egal ob als Deva, Lichtwesen, Mensch, Tier oder was auch immer.
    Da ich in meiner Kindheit stark christlich geprägt wurde( Opa Priester – Sieben Tags Adventisten), ohne heute jedoch selber einer christlichen Strömung anzugehören, habe ich mich auch sehr stark mit dieser Thematik auseinander gesetzt.
    Ich denke, selbst wenn Jesus existiert habe sollte, oder wer auch immer hinter seinen Aussagen zum „wirken“ kommt, da kann man eben nur glauben, das viele seiner/der Aussagen verfälscht und auch verdreht wurden, um sie in die Allmachts-Phantasien der totalitären Kirche und dessen Papsttums ein- bzw. anzupassen, wie unter anderem auch aus alten gnostischen Schriften hervorgeht!
    Zwischen den Zeilen Jesus „seiner“ Worte kann man auch manchmal etwas von Reinkarnation heraushören, was „er“ auch niemals in Abrede gestellt hat, für mich klingt “ .. nur durch mich allein..“ mehr nach: seinem Beispiel folgend, das wir alle „Söhne und Töchter“ Gottes sind mit allem was dazu gehört, Selbstermächtigung, Wunder wirken, und auch Magie, derer wir alle fähig sind, wie unter anderem auch vieler anderer „übersinnlicher Kräfte“.
    Die Katharer waren zum Beispiel einst Vertreter der Reinkarnation innerhalb des Christentums, die daraufhin von der katholischen Kirche brutal verfolgt und ausgerottet wurden, man sagt ihnen auch nach das sie die wahren Nachkommen Jesus gewesen wären( Maria Magdalena, europäische Königshäuser etc.), aber es gibt wohl auch die Theorie das sie im Untergrund weiter existiert hätten, dessen Schüler oder auch Anhänger Nostradamus gewesen sein könnte, der nachweislich jüdischer Abstammung gewesen ist, und es ja auch innerhalb des Judentums Anhänger der Reinkarnations Theorie gab oder auch bis heute gibt.!

    Ansonsten dennoch euch allen frohe Ostern, egal ob nun christlich, alt-germanisch/keltisch, jüdisch, indisch,…etc. traditionell.!

    THE WAVEMAKER

    • Lieber THE WAVEMAKER,
      du bringst einen wertvollen Aspekt ein – den Übergang nicht nur als Bruch, sondern auch als Fortführung, als Wandel in eine andere Ebene des Seins. Und ja: Die Sprache, die uns überliefert wurde, trägt oft die Handschrift derer, die Ordnung wollten – nicht Erinnerung.
      Doch zwischen den Zeilen, wie du es beschreibst, schimmert oft ein anderes Licht durch.
      Ein leises, aber kraftvolles: jenes der Selbstermächtigung, des inneren Wissens, das nicht gelehrt werden muss, sondern erinnert werden kann.
      Und genau dort treffen sich die vielen Wege, ob christlich, keltisch, vedisch oder gnostisch – in der Erkenntnis, dass wir mehr sind als das, was man uns glauben machen wollte.

      In diesem Sinne: Danke für deine Tiefe – und möge die Welle, die du bewegst, andere erinnern.

      Alles Liebe alexander

      • Herzlichen Dank für die Reaktion auf mein Kommentar Alexander,

        ich habe leider jetzt erst gesehen das du ja schon einmal einen sehr interessanten Artikel in dieser Thematik veröffentlicht hattest: „Jesus und die Befreiung von der Reinkarnation“, auch ein sehr interessanter Gedankenanstoß dazu.
        Dazu fällt mir ein das es hinduistische/vedische Strömungen gibt, die Jesus mit Brahma gleich setzen oder ihn gar für Brahma halten, mit der Aussage von Jesus „… niemand kommt zum Vater denn durch mich…“, darauf bezogen, das erst nach der Auflösung des materiellen Universums durch Brahma, unsere Seele demnach wieder zu Krishna kommen würde, Krishna dem Ur-auslösenden „Vater“ der Brahma als seine Erweiterung geschaffen hat, mit dem Auftrag, was der Avatar Brahma vor Beginn der Schöpfung allerdings alles wieder vergessen hatte, wiederum das materielle Universum zu schaffen, das erste wunderbare Geschöpf „Gottes“…, auch sehr interessante Gedanken „Gänge“ dazu wie ich finde!

        Alles Gute bis dahin

        THE WAVEMAKER

  • Die Bibel ist nicht kompatibel mit fernöstlichen Religionen. In der Bibel geht es nicht um Bewusstwerdung oder Erinnerung, eher im Gegenteil. Durch das Erkennen von Gut und Böse entstand im Paradies etwas neues. Etwas was davor im Menschen noch nicht freigeschaltet war.

    Die Kundalinischlange ist in diesem Zusammenhang eher das Kind Satans.
    (1 Mose 3,4-5 : Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.)

    • Danke für deinen Gedanken – gerade der Garten-Eden-Moment zeigt, wie tief Narrative prägen. Vielleicht war das Erkennen von Gut und Böse nicht der Sündenfall, sondern der erste Schritt in die Selbstverantwortung.
      Die Schlange? Ein Symbol – für Täuschung vielleicht. Aber auch für Schwelle, Wandlung und Kraft.
      Was, wenn beides stimmt – je nachdem, wer schaut?

      • Verstehe ich dich richtig, der Sündenfall ist für dich nur eine Interpretation!? Und die Gnade Gottes, die durch Fehlbarkeit des Menschen notwendig wurde, ist ebenfalls nur eine Interpretation und gar nicht echt? So wie das Bierglas dann auch eher halb voll ist und nicht halb leer!? Je nachdem wer schaut.

        Kommt es hier wirklich auf den Standpunkt an? Was steht denn hierzu in der Bibel?

        Röm 5,12-15
        12 Darum, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, weil[5] sie alle gesündigt haben
        13 – denn bis zum Gesetz war Sünde in der Welt; Sünde aber wird nicht zugerechnet, wenn kein Gesetz ist.
        14 Aber der Tod herrschte von Adam bis auf Mose selbst über die, welche nicht gesündigt hatten in der Gleichheit der Übertretung Adams, der ein Bild des Zukünftigen ist.
        15 [6] Mit der Übertretung ist es aber nicht so wie mit der[7] Gnadengabe[8]. Denn wenn durch die Übertretung des einen die vielen gestorben sind, so ist viel mehr die Gnade Gottes und die Gabe in der Gnade des einen Menschen Jesus Christus gegen die vielen überreich geworden.

        • Lieber Daniel,

          ich sehe, dass du auf ein System vertraust, das viele Generationen geprägt hat. Ein System, das mit Schuld und Gnade operiert, mit Sünde und Erlösung – und das einen festen Rahmen vorgibt, in dem alles seinen geordneten Platz hat.

          Doch genau darin liegt für mich das Problem.

          Wenn ein Weltbild keine Frage mehr zulässt, wenn eine Deutung zur einzigen Erklärung wird – dann ist es kein geistiger Weg mehr, sondern ein geschlossenes Programm.

          Ich sehe die Bibel nicht als Fehler – aber ich sehe sie auch nicht als letzten Maßstab.
          Für mich sind ihre Bilder mehrdeutig, tief. Aber nicht dogmatisch.
          Sie sprechen zu mir, wenn ich frei bin, sie zu hören.
          Nicht, wenn ich gezwungen bin, sie nur auf eine Weise zu verstehen.

          Mein Artikel war kein theologisches Manifest.
          Sondern eine Erinnerung daran, dass es eben mehr gibt als das, was uns über Jahrhunderte als „Wahrheit“ verkauft wurde.

          Wenn das nicht in dein Weltbild passt, ist das in Ordnung.
          Aber für mich beginnt der geistige Weg genau dort, wo fremde Strukturen aufhören, mein Denken zu kontrollieren.

          Alles Gute dir
          alexander

          • Ah, das ist jetzt eine richtig gute Antwort.

            Jetzt verstehe ich es besser!

            Bei mir ist nämlich genau so. Es gibt da nur einen Unterschied, ich „funktioniere“ eher nach der Bibel und nicht nach fernöstlichen Dogmen. (…und nein, die Bibel habe ich erst viel später kennengelernt)

  • Lieber Alexander, vielen Dank fuer diesen spannenden Oster-Artikel. Ich kenne mich etwas aus mit „spirituellen Downloads“. Unter einem spirituellen Downloads verstehe ich eine Handlungsanleitung fuer die Seele zur Erreichung bestimmter Veraenderungen im Bewusstsein des inkarnierten Menschen bzw. zur Entwicklung bestimmter Faehigkeiten. Der Bibelspruch „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ ist im morphogenetischen Feld verknuepft mit einer ganzen Reihe solcher Downloads, die sich aktivieren, wenn man den Satz bewusst ausspricht. Meiner Meinung nach ist die urspruengliche Formel bewusst verkuerzt worden: Die urspruengliche Formel lautete vermutlich „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Licht, die Auferstehung und das Leben.“ Insgesamt werden beim Aussprechen dieser Formel 37 Downloads aktiviert. Vor vielen Jahren habe ich mal ca. 9 Wochen lang jeden Tag diese Formel 1-2 Stunden wiederholt, immer mit ausreichend Zeit dazwischen, um die Energien, mit denen meine Aura aus meinem Herzen geflutet wurde, wirken zu lassen. Danach hatte ich uneingeschraenkten Zugang zu allen Energien, die im Schoepfer-Herzen moeglich sind. Diese Downloads funktionieren natuerlich auch bei Atheisten. Der Abschnitt der Formel, bei dem es um die Auferstehung geht, „ich bin die Auferstehung“, aktiviert u.a. eine Energie aus dem Magenta-Spektrum, die einen Prozess startet, bei dem die Seele oder das hoehere Selbst, das ich z.B. bei Kindern und jungen Erwachsenen noch kopfueber ca 3m ueber dem Kopf wahrnehmen kann, sich umdreht und langsam „zurueck“ in den physischen Koerper gleitet. Was den „Vater“-Begriff angeht, verstehe ich ihn in dem Sinne, dass damit unser goettlicher Anteil gemeint ist. Vielleicht aehnlich wie Carola. Zumindest aktiviert der Bibelspruch, der auch vom Gnostiker Johannes stammt, „Ich und der Vater sind eins“, je nach Bewusstheit des Menschen mindestens 3 spirituelle Downloads, die die Einheit von Koerper, Seele und Geist und die Verbundenheit mit der Seele schrittweise verstaerkt. Je nach Bewusstheitsgrad aktiviert die Seele zu diesem Spruch aber auch noch eine ganze Reihe zusaetzlicher Downloads. Liebe Gruesse, Helmut

    • Lieber Helmut, vielen Dank für deinen wertvollen Kommentar und das Teilen deiner tiefen Erfahrung.

      Du hast etwas angesprochen, das vielen verborgen bleibt: dass Worte – besonders solche, die in den tiefen Schichten unseres kollektiven Feldes eingebettet sind – Schlüssel sein können. Nicht durch das intellektuelle Verstehen, sondern durch die Resonanz, die sie in uns auslösen. Die Vorstellung, dass Formeln wie „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ mehrdimensionale Impulse enthalten – bewusst abrufbare Transformationscodes – passt hervorragend zu dem, was sich immer wieder auch in meinen eigenen Beobachtungen zeigt: Der Klang ist Träger von Wahrheit, das gesprochene Wort kann Tore öffnen. Auch die Erweiterung deiner „ursprünglichen Formel“ ist ein Impuls, den ich mit großer Neugier aufgenommen habe. Vielleicht spüren wir gerade in solchen Ergänzungen, was überliefert, aber nicht überliefert werden durfte. Dein Hinweis auf die Magenta-Energie, die Rückkehr des Höheren Selbst und das Erleben dieser Rückverbindung ist ein kraftvoller Beitrag, den ich sicher in meine weiteren Gedanken einfließen lassen werde.

      Herzliche Grüße – und verbunden im Feld der Erinnerung,
      alexander

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