First Republic Bank: Bankenkrise, JPMorgan & die große Täuschung

Autor: alexander Wagandt in Weltenbühnen Programm0 Kommentare

JPMorgan übernimmt First Republic Bank – Krisenlösung oder schlichte Machterweiterung?

Die Übernahme der First Republic Bank durch JPMorgan Chase im Mai 2023 hat erhebliche Diskussionen über die Integrität des US-amerikanischen Bankensystems und die Rolle der Regulierungsbehörden ausgelöst. Dieser Vorfall wirft Fragen zur Einhaltung bestehender Gesetze und zur Transparenz solcher Transaktionen auf.

Hintergrund des Zusammenbruchs

Im März 2023 geriet die First Republic Bank in finanzielle Schwierigkeiten, die durch den Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der Signature Bank verschärft wurden. Trotz einer Rettungsaktion von elf großen US-Banken, die Einlagen in Höhe von 30 Milliarden US-Dollar bereitstellten, konnte die First Republic Bank nicht stabilisiert werden. Im April 2023 wurde bekannt, dass Kunden während der Krise rund 104,5 Milliarden US-Dollar abgezogen hatten, was die Liquidität des Instituts erheblich beeinträchtigte.

Übernahme durch JPMorgan Chase

Am 1. Mai 2023 wurde die First Republic Bank von der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) geschlossen und ihre Vermögenswerte an JPMorgan Chase verkauft. JPMorgan übernahm dabei Einlagen in Höhe von 92,4 Milliarden US-Dollar und Kredite im Wert von 212,6 Milliarden US-Dollar.

Gesetzliche Bedenken

Die Übernahme wirft Fragen hinsichtlich des Riegle-Neal Interstate Banking and Branching Efficiency Act von 1994 auf, das verhindern soll, dass eine Bank mehr als 10 % der gesamten versicherten Einlagen in den USA kontrolliert. JPMorgan Chase, bereits die größte Bank des Landes, überschritt durch diese Akquisition möglicherweise diese Grenze. Allerdings erlaubt das Gesetz Ausnahmen, insbesondere wenn eine Übernahme notwendig ist, um den Zusammenbruch einer Bank zu verhindern.

Kritische Stimmen und regulatorische Reaktionen

Kritiker wie Senatorin Elizabeth Warren äußerten Bedenken, dass diese Übernahme das Problem von "Too Big to Fail" weiter verschärft und forderten strengere Regulierungen, um die Konzentration im Bankensektor zu begrenzen.

Zusätzlich wurde im September 2024 bekannt, dass Morgan Stanley eine Strafe von 2 Millionen US-Dollar akzeptierte, da sie Insider-Aktienverkäufe des ehemaligen CEO der First Republic Bank, James Herbert II, nicht angemessen überwacht hatten. Herbert verkaufte Aktien im Wert von 6,8 Millionen US-Dollar kurz vor dem Zusammenbruch der Bank, was Fragen zu möglichen Insidergeschäften aufwarf.

Fazit

Die Ereignisse rund um den Zusammenbruch der First Republic Bank und deren Übernahme durch JPMorgan Chase werfen ernsthafte Fragen zur Stabilität und Transparenz des US-Bankensystems auf. Es bleibt abzuwarten, wie Regulierungsbehörden und Gesetzgeber auf diese Entwicklungen reagieren werden, um das Vertrauen in das Finanzsystem wiederherzustellen und zukünftige Krisen zu verhindern.

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alexander Wagandt

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